Donnerstag, 28. Juni 2012

Back to nature: Kräuterwanderung

So lange habe ich mir schon vorgenommen davon zu berichten, jetzt komme ich endlich dazu.
Vorletztes Wochenende habe ich an einer Kräuterwanderung der GRÜNEN LIGA teilgenommen, durchgeführt wurde sie von Elisabeth Westphal.

Los ging es an einer Haltestelle in Lobetal, direkt am Waldrand. Doch zunächst erhielt die Gruppe eine Einführung in das Thema. Frau Westphal erklärte uns, warum gerade Wildkräuter ernährungsphysiologisch so wertvoll sind: sie seien "kräftiger", weil sie sich in der freien Wildbahn ihren Platz selbst erkämpfen müssen. Im Vergleich zu den Kräutern im Supermarkt find ich das logisch.
Dann erzählte sie uns noch von Victoria Boutenko und deren Grüne Smoothies. Ihr Buch habe ich übrigens auch als Einstieg zu dem Thema "Grüne Smoothies" genutzt. Sehr interessant fand ich wieder den Vergleich der menschlichen Ernährung mit der von Schimpansen, denn diese besteht fast gänzlich nur aus Blättern und Früchten.

Immer wieder beeindruckend fand ich die Vorgehensweise von Fr. Westphal. So ist sie zum Beispiel direkt nach der Einführung zum nächsten Lindenbaum gegangen, hat uns erklärt das man die jungen Blätter essen kann und hat sich direkt welche in den Mund gesteckt.^^ Ein bisschen baff war ich da schon.
Den restlichen (essbaren) Teil der Wanderung möchte ich euch nun anhand einer "Fotostrecke" zeigen:

Brennessel
Ein allseits beliebtes Heilkraut. Am besten man pflückt nur die oberen Triebe, die Pflanze teilt sich an der Bruchstelle und bildet zwei Neue. Uns wurde gezeigt wie man die Brennhaare richtig abstreift, ich hab es aber anscheinend falsch gemacht denn ich habe mir prompt die Zunge 'verbrannt'.^^

Breitwegerich
Die jungen Blätter kann man gut z.B. im Salat essen, erstaunlich, denn ich habe diese unscheinbare Pflanze vorher nie beachtet. Dabei wächst sie wirklich überall! Die älteren Blätter sind herber im Geschmack und eignen sich deswegen gut zum Einrollen von Füllungen. Ich habe da auch schon eine Rezeptidee... ;)

Gänseblümchen...
...Blätter
Bei ihnen ist es ja schon bekannter, dass man die Blüten und Blätter essen kann. Die feinen Blätter zum Beispiel wieder als Salat

Giersch
und Blütenstand
 Der Giersch, einerseits ein verhasstes Unkraut, andererseits sicherte er z.B. im Krieg die Vitaminversorgung der Bevölkerung. Erkennbar an den dreipaarigen, gezackten Blättern, eignen sich wieder nur die jungen Blätter als Salat, die älteren eher gegart z.B. im Auflauf.

Holunder
Wie ihr seht ähnelt der Blütenstand stark dem des Gierschs, also Achtung, Verwechselungsgefahr. Wichtig beim Holunder ist, dass man beim Verzehr darauf achten sollte die grünen Bestandteile nicht mitzuessen. Schon kleine Mengen können zu Übelkeit führen.

Nelkenwurz
...und die Wurzel
 Die Wurzel der Nelkenwurz duftet sehr aromatisch und erinnert im Geruch, wer hätts gedacht, an Nelken. Früher wurde sie deswegen gerne (getrocknet) als Nelkenersatz genommen.

Klettenlabkraut
Eine sehr interessante Pflanze, denn durch feine Borsten hat sie eine stark "klebende" Eigenschaft, d.h. sie hakt sich an allem fest. Früher wurde aus ihr ein pflanzliches Lab zur Käseherstellung gewonnen, daher der Name. Klettenlabkraut ist eine starke Heilpflanze, sie kann jedoch durch die Borsten ein etwas trockenes Mundgefühl auslösen.


Wie man vielleicht sehen kann, hat uns das Wetter anfangs nicht so gut mitgespielt. Es gab immer wieder starke Regenfälle, nach der Hälfte der Wanderung ließ sich jedoch die Sonne wieder blicken.

Gemeines Schilf
...ebenso
 Kaut man auf dem Schilfhalm, schmeckt man eine süßliche Note. Die jungen Sprossen kann man als Gemüse verwenden, die Wurzeln getrocknet und gemahlen als Mehlersatz.

Rotklee
...und die Blüte
 Ich finde den Klee ganz lecker, er hat eine fein-säuerliche Note, weswegen er bestimmt eine gute Bereicherung für einen Salat darstellt. Essen kann man alle Kleearten, sowie die Blüten.

Waldmeister
Meine Favorit. Der Duft ist einfach klasse! Frisch gepflückt duftet Waldmeister kaum, lässt man ihn jedoch wenige Stunden antrocknet, riecht man Waldmeister schon von weitem. Dann kann man ihn z.B. in Wasser ziehen lassen und eine Bowle daraus herstellen. Zu sich nehmen sollte man jedoch nie mehr als 3-5 dieser Stängel, denn das im Waldmeister enthaltene Cumarin kann Kopfschmerzen auslösen und steht im Verdacht (in zu großen Mengen!) krebserregend zu sein.

Himbeerstrauch
Geschmacklich auch nicht schlecht, die jungen Blätter der Himbeere. Sie schmecken leicht nach den Beeren, lecker!
Übrigens kann man auch die Blätter der Heidel- und Brombeere essen.

Sauerampfer
Wildwachsender Sauerampfer war wieder in Kriegszeiten ein beliebter Salatersatz.

Schafgarbe
Auch die Schafgarbe ist eine starke Heilpflanze, weswegen man nicht mehr als 3-5 dieser Stängel verwenden sollte. Uns wurde gesagt, dass sie Bildung von Vitamin D in der Haut verstärken würde, was sie wohl gerade interessant für viele Stadtbewohner und Veganer macht. ;)
 
Wasserlinse
Die Wasserlinse (auch 'Entengrütze' genannt^^) ist eine sehr nahrhafte Pflanze, welche sehr proteinreich ist und nahezu alle essentiellen Aminosäuren enthalten soll. Deswegen wird schon von Forschern untersucht, wie sie als Nahrungs- oder Futterpflanze genutzt werden kann.
Ich habe mir auch schon welche besorgt und versuche nun sie zu vermehren. Wenn es was wird, werde ich nochmal berichten.^^

So, das war es jetzt erstmal mit den Kräutern, natürlich gibt es noch mehr, aber dann würde mein Post viel zu lang werden!^^
Auf jeden Fall kann ich jedem so eine Wanderung ans Herz legen, es ist super interessant und man lernt echt viel! Und wer weiß, vielleicht ist man irgednwann auf dieses Wissen angewiesen?

Unsere Wandergruppe
Baby-Schmetterlinge!
Süüß! ;)


Sonntag, 24. Juni 2012

Neue Schätze

Heute stand ein Besuch auf dem Flohmarkt an. Eine schöne Beschäftigung am Sonntag. Ziel war der Flohmarkt im Mauerpark in Prenzlauer Berg, denn der gefällt mir ganz gut. Ich mag die Stimmung dort, die Leute und was so angeboten wird.
Es gibt nicht so viel, nun ja... "Ramsch". Ich hab den Eindruck der Flohmarkt ähnelt eher einem kleinem Künstlermarkt. Viele selbstgemachte Dinge werden angeboten, oft auch von Jungdesignern. Richtig schöne Sachen sind dabei. Zum Beispiel selbstbedruckte Kleidung, Bilder oder auch recycelte Dinge. Versteht da bitte nichts falsches drunter, dass können nämlich Gürtel aus Fahrradreifen, Portmonnaie aus Saftpackungen oder Handtaschen aus Zementsäcken sein. Und sie sind mindestens genauso schön wie aus einem 'normalen' Geschäft.
Bin immer wieder überrascht was man so 'recyceln' kann.
Leider hat das Ganze auch seinen Preis, aber vieles ist eben auch handgemacht...
Schade, dass ich meine Kamera vergessen habe, sonst hätt ich euch ein paar Bilder zeigen können. Beim nächsten Mal denk ich dran.

Und wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ist es wahnsinnig schwierig an so vielen tollen Sachen vorbeizugehen, ohne sich etwas zu kaufen. So ist es auch mir ergangen...^^


Ein altes japanisches Kochbuch, aus dem Augenwinkel gesehen und sofort zugeschlagen. Dann bin ich noch an einem Stand mit schönem Holzarmschmuck (Seite der Designerin) hängen geblieben und nicht wieder losgekommen, meine Wahl fiel auf ein wunderschönes Stück in weinrot. Und nachdem ich eben schon davon geschwärmt habe, möchte ich euch nun mein neues Portmonnaie zeigen. Es wurde aus einem alten Motorradreifen recycelt. Ich finds einfach nur toll! :D (Mein Altes ist schon auseinander gefallen.)
Verkauft wird es von der jungen Firma Recycling Deluxe.


*Seufz* ... so überbelichtet...

Mittwoch, 20. Juni 2012

Sicher snacken: "Hallo Pizza" vegan

Jaaa, ich lebe noch!!^^ Sorry, in letzter Zeit ist es hier echt ruhig geworden. Bin momentan wieder mitten in einer Prüfungsphase, in den nächsten Tagen kommt noch eine und dann habe ich erst einmal für die nächsten paar Wochen etwas Luft.

Um nicht ganz in der Versenkung zu verschwinden, möchte ich euch von einer E-Mail-Korrespondenz berichten, die ich vor ein paar Tagen hatte.
Da mir aufgrund des Lernstresses leider die Zeit zum Kochen fehlte, blieb mein Blick immer öfter an einem Flyer von "Hallo Pizza" kleben. Und ich dachte mir, dass ja theoretisch die vegetarische Pizza ohne Käse vegan sein müsste. Herkömmlicher Pizzateig wird ja auch ohne Milch und Ei hergestellt. Die Internetrecherche ergab dazu widersprüchliche Angaben.
Also beschloss ich, einfach mal eine E-Mail an "Hallo Pizza" zu schreiben, um die Sache zu klären.
Diese sah dann so aus (der Vollständigkeit halber^^):

Guten Tag,

da ich mich vegan ernähre (d.h. ohne Milch und Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch), würde ich gerne wissen, ob der von Ihnen angebotene Pizzateig vegan ist?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Grüße,

Und überraschend schnell, schon am nächsten Tag, kam die Antwort aus der Systemzentrale:

Sehr geehrte Frau ...,

vielen Dank für Ihr Interesse an Hallo Pizza. Teig und Tomatensauce enthalten keinerlei tierische Produkte. Allerdings dient der Käse auf der Pizza auch als Schutzschicht für andere Zutaten, z. B. Gemüse, die ohne Käse auf der Pizza leicher anbrennen. Wir bitten Sie, dies zu bedenken.

Mit freundlichen Grüßen aus Langenfeld

Supi! Ok, das mit dem Anbrennen wird denk ich mal kein Problem werden.
Dann sollte dem Pizza-Schlemmen wohl nichts mehr im Weg stehen! ;)

Montag, 4. Juni 2012

Tofu-Quark


Laut Rezept soll es ja eigentlich eine Mayonnaise sein.... Damit hat es jedoch null Ähnlichkeit. Und ich habe schon ein paar vegane Mayonnaisen gekostet.
Trotzdem schmeckt mir der Tofu-"Quark" total gut! Genau, Quark, denn damit finde ich, kann man es schon eher vergleichen. Eine schöne cremige Konsistenz hat er, und einen vollmundigen, pikanten Geschmack. Sehr lecker! Und da dachte ich mir, dass der Quark doch bestimmt gut zu Kartoffeln passen könnte.

Also gab es heute Abend Kartoffeln mit Quark und kross gebratenem Räuchertofu, njom njom...

Hier nun das Rezept, dass ich übrigens aus dem selben Kochbuch habe wie das süße Tofudressing.

Zutaten:

200 g Baumwolltofu
8 EL Öl (z.B. geschmacksneutrales Rapsöl)
3 EL Essig
2 EL Zitronensaft
2 TL (gehäuft) Miso
Prise Salz, Pfeffer

weitere Kräuter oder Gewürze nach Geschmack

Die Zubereitung ist wieder ganz leicht, einfach alle Zutaten zu einer cremigen Masse pürieren.
Wie auch beim Kuhmilch-Quark, kann man hier noch mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen geschmacklich variieren.

Aber nicht nur zu Kartoffeln passt der Quark, auch als Brotaufstrich schmeckt er gut. Wobei man hier bestimmt auch noch verschiedene Geschmacksrichtungen zubereiten könnte, ich denke da zum Beispiel an Tomatenmark als weitere Zutat... Hmm, muss ich mal ausprobieren.^^